74.196 Module für die Energiewende
18.03.2025 - Lesezeit: 5 Minuten

Brandenburg setzt auf erneuerbare Energien, wie der Solarpark Wolfsgarten bei Neustadt (Dosse) zeigt. Dort produzieren 74.196 Photovoltaik-Module mehr als genügend grünen Strom für die gesamte Stadt. Das Projekt finanziert hat die Berliner Volksbank.
In Brandenburg soll der gesamte Strom durch erneuerbare Energien erzeugt werden: Dieses Ziel setzt sich das Bundesland für das Jahr 2030, doch eigentlich ist es bereits fast erreicht: „Rein rechnerisch wäre das Land Brandenburg bereits in der Lage, seinen Bruttostromverbrauch fast vollständig aus Erneuerbaren Energien zu decken“, heißt es im Länderbericht aus dem Mai 2024. Dazu trägt auch der Solarpark Wolfsgarten westlich von Neustadt/Dosse bei, dessen 74.196 Photovoltaik-Module insgesamt 42,7 MWp an Leistung ins Stromnetz einspeisen. So können jährlich rund 40.000 Megawattstunden an grünem Strom geliefert werden – das reicht aus, um ganz Neustadt/Dosse zu versorgen.
Den Solarpark Wolfsgarten umgesetzt hat der erfahrene Projektentwickler Altus Renewables, eine Tochter der Kraftwerke Mainz-Wiesbaden. Die Aufgabe des Projektfinanziers haben wir als Berliner Volksbank übernommen. Das Besondere dabei: Für den erzeugten Strom gibt es keine gesetzliche Vergütung. Stattdessen haben wir auf einen langfristigen Stromliefervertrag gesetzt. Wir haben die Finanzierung des Wolfsgartens kombiniert mit einem sogenannten Power Purchase Agreement, kurz PPA. Dabei verpflichtet sich ein Abnehmer, langfristig Strom aus erneuerbaren Energien zu einem festgelegten Preis abzunehmen.
Langfristverträge statt Einspeisevergütung
Im Wolfsgarten gibt es eine weitere Besonderheit. Altus Renewables hat den Solarpark entwickelt und wir haben ihn finanziert, doch betrieben wird er von Clearvise. Das börsennotierte Unternehmen ist ein unabhängiger Stromproduzent, der sich auf erneuerbare Energien spezialisiert hat. Clearvise betreibt Wind- und Solarparks in Deutschland, Frankreich, Italien und Irland. Zum Geschäftsmodell zählt, fertige Solarparks wie Wolfsgarten zu erwerben – allerdings war Clearvise von Anfang an involviert ins Projekt, das seit April 2024 grünen Strom liefert.
Petra Leue-Bahns, CEO von Clearvise, sieht einen „europaweiten Trend weg von Einspeisevergütungen hin zu PPAs“. Dabei setze ihr Unternehmen weniger darauf, „für jedes Projekt einen einzelnen PPA abzuschließen, sondern auf Basis einer guten Portfoliozusammenstellung Portfolio-PPAs abzuschließen, die besser zum Nachfrageprofil etwaiger Abnehmer passen.“
Clearvise-CEO Leue-Bahns betont ihre Freude über die erfolgreiche Zusammenarbeit bei der Planung und Umsetzung des Solarparks. Auch Marco Eggensperger, Geschäftsführer von Altus Renewables, lobt die partnerschaftliche Zusammenarbeit auf Augenhöhe. Wenn erfahrene Kräfte erfolgreich zusammenarbeiten, dann geht es auch schnell: Die Eröffnung des Solarparks Wolfsgarten konnte um einige Wochen vorgezogen werden.